Habt ihr schon mal darüber nachgedacht, welche Eigenschaften Jesus hätte, wenn er ein Salzstreuer wäre? Ich schon. Der Grund für dieses etwas ungewöhnliche Gedankenspiel sind Reaktionen auf unsere digitale Familienkirche, die uns in Form von Fotos erreichten. Dort ist zu sehen, wie Menschen während des Gottesdienstes die Emmausgeschichte mitgespielt haben. 

Es ist eine Ostergeschichte, vielleicht kennt ihr sie: Zwei Freunde machen sich auf den Weg von Jerusalem ins 2 Stunden entfernte Emmaus. Unterwegs stößt ein Fremder dazu, die drei gehen gemeinsam weiter und unterhalten sich. Als sie schließlich in Emmaus ankommen, bitten die beiden Freunde den Mann, mit ins Haus zu kommen. Als dieser dort Brot und Wein mit ihnen teilt, erkennen sie Jesus in dem Fremden. Der Auferstandene verschwindet sogleich wieder und die beiden Freunde rennen zurück nach Jerusalem, um die gute Nachricht weiter zu sagen. 

In unserer Kirche haben wir all das mit Holzfiguren erzählt. 

Zu Hause an den Bildschirmen wurde die Geschichte mitgespielt – mit Dingen, die gerade zur Hand waren. Und so war Jesus zum Beispiel ein Salzstreuer, der neben zwei Playmohasen nach Emmaus ging. Aber auch eine Dr. Who-Legofigur, eine Vase und einem Puppe – ein kleinen Mädchen mit langen, schwarzen Haaren. 

Und wenn Jesus wirklich all das wäre?

Wäre Jesus ein Salzstreuer –

er gäbe Würze wie Segen zu meinem Tun.

Es dürfte auch mal auch ein Körnchen zu viel sein, dass ich merke:

Hier schmeckt was nicht.

Wäre Jesus Dr. Who –

er hätte in seinen 900 plus über tausend Lebensjahren

nicht einen Menschen getroffen, der unbedeutend wäre.

Nicht einmal ich.

Wäre Jesus eine Vase –

er würde bei sich meine Tränen sammeln.

Mein Seelenpflänzchen würde dort beschützt

lauter bunte Blüten treiben.

Wäre Jesus ein kleines Mädchen –

es hielte sich stets an meiner Hand.

Es zeigte mir Blumen und Pfützen am Weg

und ich h endlich an.

Bilder von Hanna Buiting (Salzstreuer), Emil Tschiersch (Dr.Who), Sandra Deyle (Vase) und Petra Thumm (Egli-Puppe)